Geschichte der SPD Dinkelsbühl

Als Sozialdemokraten blicken wir auf die längste Parteiengeschichte in Deutschland zurück. Darauf sind wir stolz. Nachstehende Links führen zu interessanten Websites zum Thema.

Auch die SPD Dinkelsbühl kann auf eine bereits über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Im Folgenden einige wichtige Stationen:

Die Vorsitzenden der SPD Dinkelsbühl:

1908-10: August Breitinger
1910-11: Fritz Weidner
1911-13: Georg Fischer
1913-19(?): Leonhard Müller
1919(?)-33(?): Karl Ries
1933-45: „3. Reich“ - SPD verboten
1945-48: Fritz Schmidt
1948-54: Peter Beck
1954-64(?): Peter Grimm
1964(?)-72: Werner Schuster
1972-76: Brigitte Rechenberg
1976-80: Ludwig Kemeth
1980-90: Thomas Sandfuchs
1990-94: Hans Unger
1994-2000: Paul Beitzer
2000-2004: Peter Kreutz
2004-2022: Bernd Lober
seit 2022: Melitta Thamm und Bernd Lober

5.4.1908
Gründung der „Sektion Dinkelsbühl“ der SPD unter dem Namen „Sozialdemokratischer Verein“; erster Vorsitzender ist der Maurer August Breitinger aus Schopfloch, Kassier der Pinselmacher Georg Fischer und Schriftführer der Drechsler Karl Ries, beide aus Dinkelsbühl

3.5.1908
erste Parteiversammlung, gleichzeitig Beginn der Führung des bis heute erhaltenen Protokollbuchs

1908
Gemeindewahlen noch ohne Beteiligung des neu gegründeten SPD-Ortsvereins

4.12.1910
neuer Vorsitzender: Fritz Weidner, Dinkelsbühl

5.2.1911
Fritz Weidner muss sein Amt wieder niederlegen, weil er dadurch Schwierigkeiten mit seinem Arbeitgeber bekommen hat. Zu seinem Nachfolger wird Georg Fischer gewählt.

1911
Nach längeren kontroversen Diskussionen beteiligt sich die SPD erstmals an der Gemeindewahl und erhält 637 Stimmen. Dies reicht allerdings noch nicht, um einen Sitz im Stadtrat zu bekommen.

4.5.1913
neuer Vorsitzender: Leonhard Müller (der Großvater des Dinkelsbühler SPD-Vorsitzenden von 1994 bis 2000, Paul Beitzer)

6.8.1914
Eintrag im Protokollbuch: „Unsere nächsten Versamml.[ungen] werden bis auf weiteres nicht abgehalten. [...] Durch langes immer mehr dem Volke auferlegtes Wettrüsten stehen wir vor dem europäischen Kriege. [...] Unsere heißesten Wünsche begleiten unsere zu den Fahnen gerufenen Volksgenossen ohn' Unterschied der Partei. Hat es der internationale Sozialismus diesmals noch nicht fertig gebracht, den Krieg zu verhindern, müssen vielleicht Millionen unserer Genossen im Schlachtfelde den Tod finden.“

20.9.1914
Es findet doch noch eine Versammlung statt. Danach allerdings verstummt das Protokollbuch bis 1920.

1919 (?)
Karl Ries wird Vorsitzender der Dinkelsbühler SPD; die SPD zieht bei den Gemeindewahlen mit sechs Sitzen in den Stadtrat ein: Karl Ries (Gastwirt), Hans Daurer (Pinselmacher), Georg Reiß (Gerichtssekretär), Hans Kölbel (Gastwirt), Karl Simon (Glasermeister), Fritz Rothmund (Spitalaufseher).

um 1920
Blütezeit nach dem Ersten Weltkrieg: Laut Protokoll der „Generalversammlung" am 10.1.20 gibt es in Dinkelsbühl 164 SPD-Mitglieder, davon 30 Frauen (wobei der Vorsitzende unzufrieden kommentiert, dass „im Punkt Agitation die Mitglieder ihre Pflicht nicht voll und ganz erfüllt haben, sonst müßte die Zahl der Mitglieder ums doppelte gestiegen sein“). Im August 1920 sind es sogar 185 Mitglieder.

11.11.1924
Die SPD erhält bei der Gemeindewahl 484 Stimmen, was gegenüber der vorhergehenden Wahl einen Verlust von rund 100 Stimmen bedeutet. Damit stellt die SPD im neuen Stadtrat vier Mitglieder: Karl Ries, Josef Völler (Korbmacher), Wilhelm Hofmann (Amtsgerichtsobersekretär), Karl Mattausch (Maurer).

1.9.1928
Da Wilhelm Hofmann nach München versetzt wird, rückt für ihn als erste Frau in der Geschichte der Dinkelsbühler SPD (und vermutlich als erste Frau in Dinkelsbühl überhaupt) die Konditorsgattin Frieda Hauber in den Stadtrat nach.

8.12.1929
Gemeindewahl: Die SPD erhält 429 Stimmen und erreicht damit drei Stadtratsmandate: Karl Ries, Josef Völler, Karl Dannenbauer (Haarzurichter). Für letzteren rückt später Hans Daurer nach.

28.6.1933
Die beiden letzten noch amtierenden SPD-Stadträte Karl Ries und Josef Völler werden von der NSDAP gezwungen, ihr Mandat niederzulegen.

1933-45
Die SPD ist während des „Dritten Reiches“ verboten. Karl Ries versteckt die beiden Protokollbücher, die die Entwicklung des Ortsvereins von 1908-33 fast lückenlos dokumentieren, bei sich zu Hause und kann sie so über die Nazizeit retten.
Dass der Widerstand von SPD-Mitgliedern gegen die Nazi-Diktatur auch nach dem Parteiverbot nicht völlig zum Erliegen kommt, zeigen zwei Flugblätter, die Alfons Leib unter Lebensgefahr von Nürnberg nach Dinkelsbühl brachte und dort heimlich verteilte.
Weitaus schlechter ergeht es dem SPD-Mitglied Paul Woerlein: Im April 1940 wird er nach regimekritischen Äußerungen in einem Wirtshaus von einem SS-Mann denunziert und anschließend verhaftet. Er stirbt im Oktober 1940 im KZ Dachau. Seit 2021 erinnert ein Stolperstein vor seinem früheren Wohnhaus am Dönersberg an ihn.

1945
Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg:
Am 22.5.1945 wird Karl Ries durch die amerikanische Militärregierung zum Bürgermeister der Stadt Dinkelsbühl ernannt. Außerdem ist Josef Völler kommissarischer Stadtrat für die SPD.
Am 30.5.1945 wird Georg Reiß Landrat des Landkreises Dinkelsbühl, er gibt dieses Amt allerdings bereits am 22.10. wieder auf und kehrt in den Justizdienst zurück.
Erster Nachkriegsvorsitzender der SPD Dinkelsbühl wird Fritz Schmidt.

22.2.1946
Kommunalwahlen: Karl Ries wird als Bürgermeister bestätigt, die SPD stellt außerdem vier von 12 Stadträten: Friedrich Bach, Georg Biswanger, Josef Völler und Friedrich Zinnecker.

1948
Am 28.1. wird Peter Beck zum Vorsitzenden des SPD-Kreisverbands Dinkelsbühl gewählt. Außerdem übernimmt er von Fritz Schmidt auch den Ortsvereinsvorsitz.
Bei den Kommunalwahlen am 28.4. wird Karl Ries als Bürgermeister bestätigt, die SPD stellt mit sieben Räten die stärkste Fraktion im auf 16 Mitglieder vergrößerten Stadtrat: Friedrich Bach, Peter Beck, Karl Frömel, Maximilian Klinger, Walther Sabathil, Fritz Schmidt und Friedrich Zinnecker.
Bei den gleichzeitigen Kreistagswahlen im Landkreis Dinkelsbühl ist die SPD die einzige Partei, die eine Frau nominiert: Ilse Hlavka, die auch gewählt wird.

1952
Kommunalwahlen: Karl Ries unterliegt Rudolf Schmidt, die SPD stellt nur noch zwei Stadträte: Hans Brunner und Fritz Schmidt.

1954
neuer Vorsitzender: Peter Grimm

1956
Kommunalwahlen: die SPD gewinnt zwei Mandate hinzu und stellt vier Stadträte: Hans Brunner, Peter Grimm, Erwin Mohaupt und Otto Staudacher.

1960
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Peter Grimm, Erwin Mohaupt, Karl Ries jun., Otto Staudacher.

1964(?)
neuer Vorsitzender: Werner Schuster

1966
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Peter Grimm, Erwin Mohaupt, Karl Ries, Werner Schuster.

1967
Hermann Maier wird zum Vorsitzenden des SPD-Kreisverbands Dinkelsbühl gewählt, den er bis 1972 führt.
Werner Schuster wird als Bürgermeisterkandidat der SPD nominiert, unterliegt bei der Wahl aber Ernst Schenk.

1970
Besuch von Bundeskanzler Willy Brandt in Dinkelsbühl anlässlich des Heimattages der Siebenbürger Sachsen an Pfingsten

1972
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Hermann Maier, Erwin Mohaupt, Brigitte Rechenberg (als erste Frau für die SPD nach 1945), Karl Ries.
Erstmals führt eine Frau die SPD Dinkelsbühl: Brigitte Rechenberg.

1976
Brigitte Rechenberg zieht nach München, für sie wird Ludwig Kemeth zum neuen Vorsitzenden gewählt. Werner Metterlein rückt als Stadtrat nach.

1978
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Hermann Maier, Werner Metterlein, Karl Ries, Erwin Mohaupt; Ludwig Kemeth rückt später für Werner Metterlein nach.

1980
neuer Vorsitzender: Thomas Sandfuchs

1983
Zum 75-jährigen Ortsvereinsjubiläum spricht Prof. Klaus Schönhoven, Mitglied der Historischen Kommission des Parteivorstandes.

1984
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Franz Kohlert, Hermann Maier, Thomas Sandfuchs, Gisela Winneberger-Kratz.

1988
Ihren 80. Geburtstag feiert die SPD Dinkelsbühl mit Karl-Heinz Hiersemann, dem Vorsitzenden des SPD-Bezirks Franken und Spitzenkandidaten der Bayern-SPD für die Landtagswahl.
Erneut kandidiert Thomas Sandfuchs für den Stimmkreis Ansbach-Süd bei der Landtagswahl.

1990
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Franz Kohlert, Hermann Maier, Thomas Sandfuchs, Hans Unger.
neuer Vorsitzender: Hans Unger.

1991
Hans Unger kandidiert für die SPD bei der Bürgermeisterwahl, verpasst aber knapp den Einzug in die Stichwahl.

1992
Erstmals veranstaltet die SPD Dinkelsbühl einen „Politischen Aschermittwoch“ mit einem kabarettistisch-musikalischen Programm, gestaltet vom „Dreigehirn“: Nachtwächter Thomas Sandfuchs, Bläserbub Paul Beitzer und Marketenderin Elke Held begeistern das Publikum und sorgen in den folgenden Jahren dafür, dass der SPD-Aschermittwoch zu einer festen Institution wird und immer für ein volles Haus sorgt.

1993
Die in Sütterlin-Handschrift verfassten Protokollbücher der Jahre 1908 bis 1933 (vgl. oben: 1933-45) werden von Adolf und Bernd Lober mit Unterstützung des Dinkelsbühler Stadtarchivars Hermann Meyer Seite für Seite transkribiert, anschließend gedruckt und somit für heutige Leser wieder zugänglich gemacht.
Mit diesem Projekt beteiligt sich die SPD Dinkelsbühl am Wettbewerb „Der lebendige Ortsverein" im Rahmen des Bundesparteitags in Wiesbaden. Die Protokollbücher stoßen dabei auf großes Interesse, wie zahlreiche Unterschriften und Widmungen prominenter Genossen zeigen. U.a. ist der letzte noch lebende SPD-Reichstagsabgeordnete Josef Felder sehr beeindruckt von diesem außergewöhnlichen Dokument. In späteren Jahren beeindruckt dieses einmalige Dokument des Ortsvereins führende Sozialdemokraten wie den früheren Parteivorsitzenden Hans-Jochen Vogel, auch die Friedrich-Ebert-Stiftung äußert sich sehr anerkennend.

1994
neuer Vorsitzender: Paul Beitzer
Die bayerische SPD-Landesvorsitzende Renate Schmidt spricht in Dinkelsbühl aus Anlass des Vereinsjubiläums des SV Segringen.
Landtags- und Bezirkstagswahlen: Mit Elke Held wird ein Mitglied des SPD-Ortsvereins Dinkelsbühl in den Bezirkstag von Mittelfranken gewählt. Sie schafft dies auch bei den drei folgenden Wahlen und vertritt die SPD bis zum September 2013, also insgesamt 19 Jahre lang im höchsten kommunalen Gremium Mittelfrankens.

1996
Kommunalwahlen: die SPD stellt wieder vier Stadträte: Paul Beitzer, Elke Held, Thomas Sandfuchs und Hans Unger.

1997
Besuch des damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen (und späteren Bundespräsidenten) Johannes Rau in Dinkelsbühl anlässlich des Heimattages der Siebenbürger Sachsen an Pfingsten.
Bei den Wahlen zum 1. Bürgermeister der Stadt Dinkelsbühl gelingt es einem Bündnis aus SPD, Bündnis 90/Die GRÜNEN, Freien Wählern und Wählergruppe Land, dass der CSU-Amtsinhaber Jürgen Walchshöfer abgewählt wird. Neuer 1. Bürgermeister (ab 1.1.1998 Oberbürgermeister) wird Otto Sparrer. Er kann sein Amt bei der folgenden Wahl im Jahr 2003 allerdings nicht gegen den Herausforderer Christoph Hammer (CSU) verteidigen.

1998
Die SPD Dinkelsbühl feiert ihr 90-jähriges Bestehen. SPD-Landesvorsitzende Renate Schmidt gratuliert.
Besuch des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Rudolf Scharping, anlässlich des Bundestagswahlkampfes in Dinkelsbühl
Landtags- und Bezirkstagswahlen: Wiederwahl von Elke Held in den Bezirkstag von Mittelfranken

2000
neuer Vorsitzender der SPD Dinkelsbühl: Peter Kreutz (mit 23 Jahren wohl der bisher jüngste Vorsitzende)
Antrittsbesuch des neugewählten Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Franz Maget, in Franken. Er wählt dazu u.a. Dinkelsbühl.
Besuch des zwischenzeitlichen Bundesverteidigungsministers Rudolf Scharping in Dinkelsbühl

2001
Die SPD Dinkelsbühl präsentiert ein umfangreiches Positionspapier zur Erhaltung und zur Weiterentwicklung der Dinkelsbühler Altstadt.
Mitglieder der SPD Dinkelsbühl besuchen den SPD-Bundesparteitag in Nürnberg.
Im Konzertsaal im Spitalhof findet der erste SPD-Herbstempfang statt.
Die SPD Dinkelsbühl geht online: Nachdem schon im Jahr 2000 mit der Einrichtung einer E-Mail-Liste das Internetzeitalter im Ortsverein begonnen hat, präsentiert sich der OV jetzt auch mit einer eigenen Homepage im Netz, die schnell umfangreiche Ausmaße annimmt und von Peter Kreutz kompetent und zuverlässig betreut wird, bis Mitte 2007 Bernd Lober diese Aufgabe übernimmt.

2002
Der „Politische Aschermittwoch“ mit dem „Dreigehirn“ feiert sein zehnjähriges Jubiläum. Nach anfänglichen Auftritten im „Wilden Mann“ und im „Goldenen Lamm“ hat man nun seit Jahren im „Dinkelsbühler Hof“ eine feste Heimat gefunden. Jahr für Jahr füllen über 100 Besucher den Saal bis auf den letzten Platz. Als Nachtwächter hat Peter Kreutz inzwischen Thomas Sandfuchs abgelöst, ab 2004 übernimmt Angelika Cichon die Rolle der Marketenderin.
Bei den Kommunalwahlen werden die vier Dinkelsbühler SPD-Stadträte bestätigt: Paul Beitzer, Elke Held-Bartsch, Thomas Sandfuchs und Hans Unger. Zusätzlich zu den wiedergewählten Kreisräten Elke Held-Bartsch (die - wenn auch vergeblich - als Landratskandidatin antritt) und Thomas Sandfuchs wird Ulrike Fees neu in den Kreistag gewählt.
Franz Maget, SPD-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag, kommt erneut nach Dinkelsbühl. Diesmal zur Kinderzeche.
Das SPD-Sommerfest wird als „Italienische Nacht“ im Hof des Alten Rathauses wieder ins Leben gerufen.

2003
Der Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, Ulrich Maly, besucht Dinkelsbühl und diskutiert mit der SPD Dinkelsbühl über die Krise der kommunalen Haushalte.
Wolfgang Hoderlein, Landesvorsitzender der BayernSPD, kommt zur Kinderzeche nach Dinkelsbühl.
Der SPD-Spitzenkandidat für die Wahl zum Bayerischen Landtag Franz Maget macht auf seiner Bayern-Tour Station in Dinkelsbühl und informiert sich u.a. über die innovative Technik des neuen Holzhackschnitzelheizkraftwerkes.

2004
Bernd Lober wird zum neuen Vorsitzenden der SPD Dinkelsbühl gewählt.
Der neue BayernSPD-Chef Ludwig Stiegler kommt nach Dinkelsbühl zu einem Wirtschaftsgespräch mit Schwerpunkt Tourismus im Rahmen des Europawahlkampfs.
Der SPD-Ehrenvorsitzende Hans-Jochen Vogel spricht auf dem Herbstempfang der SPD Dinkelsbühl anlässlich der 50-jährigen SPD-Mitgliedschaft unseres verdienten Genossen Hermann Maier.

2005
SPD-Stadt- und Kreisrat Thomas Sandfuchs wird zum 2. Bürgermeister der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl gewählt.

2006
Bayerns SPD-Chef Ludwig Stiegler kommt wieder nach Dinkelsbühl, diesmal allerdings auf Einladung der örtlichen CSU(!) zu deren Neujahrsempfang. Schon im Vorfeld bringt er bzw. der ihn einladende CSU-OB Christoph Hammer damit die lokalen CSU-Größen in gehörige Wallung, die bis hin zur Organisation eines „Gegenempfangs“ in Feuchtwangen mit CSU-General Söder führt. Über die zumindest aus SPD-Sicht sehr erfreuliche Veranstaltung im vollbesetzten Schrannenfestsaal berichtet u.a. der Spiegel.
Erstmals hält der Ortsverein eine zweitägige Klausurtagung: In Pappenheim arbeitet man intensiv an den in den nächsten beiden Jahren anstehenden Projekten (insbesondere Kommunalwahl und 100-Jahr-Feier, beide 2008).

2007
Ein Antrag aus der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins, initiiert von Peter Cichon, wird umgehend verwirklicht: Auf Antrag der SPD-Fraktion beschließt der Dinkelsbühler Stadtrat ein Rauchverbot in allen städtischen Gebäuden.
Mit der LKW-Zählaktion „Die 24 Stunden von Dinkelsbühl" macht der Ortsverein bereits zum wiederholten Male auf das seit Einführung der LKW-Maut 2005 bestehende massive Problem der LKW-Mautflucht auf der Bundesstraße 25 aufmerksam.
Die inzwischen schon traditionelle „Italienische Nacht" der SPD Dinkelsbühl muss umziehen: Wegen der Umbauarbeiten im Alten Rathaus, wo das neue historische Museum der Stadt entsteht, findet das OV-Sommerfest erstmals im Spitalhof statt - und wird trotz unsicheren Wetters mit zeitweise leichtem Regen ein größerer Erfolg als je zuvor. Daher fällt die Entscheidung leicht, das Fest auf Dauer im Spitalhof zu feiern.
Am 29. August hat der SPD-Ortsverein die Ehre, seinen früheren Bundesvorsitzenden Hans-Jochen Vogel und den ehemaligen Bundesminister Erhard Eppler zu einem privaten Besuch in Dinkelsbühl willkommen zu heißen.

2008
Die SPD Dinkelsbühl feiert ihren hundertsten Geburtstag. Dieses außergewöhnliche Jubiläum begeht der Ortsverein mit einer Festveranstaltung in der Schranne am Freitag, den 15. Februar, zusammen mit zahlreichen Gästen aus Dinkelsbühl und der näheren und weiteren Umgebung, allen voran Bundesminister a.D. Dr. Erhard Eppler, der mit einer beeindruckenden Rede die Zuhörer in seinen Bann zieht.
Keine zwei Wochen später stattet mit Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (später von 2009-17 SPD-Bundesvorsitzender) ein weiterer SPD-Spitzenpolitiker Dinkelsbühl einen Besuch ab und zeigt sich dabei beeindruckt von der neuen Klärschlammverwertungsanlage im Industriegebiet Waldeck.
Bei den Kommunalwahlen am 2. März erzielt die SPD Dinkelsbühl wahrhaft historische Erfolge: Erstmals seit 60 Jahren werden bei einer Stadtratswahl wieder mehr als vier Sitze errungen, damit ist die SPD Dinkelsbühl zweitstärkste Kraft im neuen Stadtrat. Paul Beitzer, Elke Held-Bartsch und Thomas Sandfuchs werden wiedergewählt, Dr. Klaus Zwicker und Ulrike Fees ziehen neu in den Stadtrat ein.
Außerdem kommen ab Mai 2008 vier SPD-Kreisräte aus Dinkelsbühl: Die wiedergewählten Elke Held-Bartsch, Ulrike Fees, Thomas Sandfuchs und, sensationell von Listenplatz 31 aus nach vorn gewählt, Paul Beitzer. Dieses Ergebnis dürfte weit und breit seinesgleichen suchen.

2009
Ludwig Stiegler kommt als scheidender stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion im Rahmen des Bundestagswahlkampfs nochmals nach Dinkelsbühl und spricht vor der Schranne.

2010
Nach 17 Jahren ununterbrochener Auftritte am Aschermittwoch geht das „Dreigehirn“ in den „politischen Ruhestand“. Damit endet eine bemerkenswerte Ära der Dinkelsbühler SPD-Geschichte.

2011
Thomas Sandfuchs, amtierender 2. Bürgermeister, Stadt- und Kreisrat, stirbt am 6. Mai nach längerer, zuletzt sehr schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahren. Mit ihm verliert die SPD Dinkelsbühl eine Persönlichkeit, die die letzten drei Jahrzehnte in Dinkelsbühl und im Landkreis Ansbach entscheidend mitgeprägt hat.
Als Nachfolger von Thomas Sandfuchs wird am 29. Juni Paul Beitzer zum 2. Bürgermeister gewählt. In den Stadtrat rückt Bernd Lober nach.
Die SPD-Ortsvereine Dinkelsbühl und Mönchsroth-Wilburgstetten-Weiltingen schließen sich zum SPD-Ortsverein Dinkelsbühl und Umgebung zusammen.
Ulrike Fees nimmt als Delegierte am Bundesparteitag in Berlin teil. Sie übt dieses Amt sechs Jahre lang bis 2017 aus.

2013
Unter dem Motto „150 Jahre SPD - 150 Jahre in der SPD“ wird einerseits das in diesem Jahr stattfindende Parteijubiläum begangen, und andererseits werden mit Hermann Maier (60 Jahre), Dieter Marx (50 Jahre) und Hans Unger (40 Jahre) auch drei verdiente Mitglieder für insgesamt 150 Jahre in der SPD geehrt. Als Festredner kommt wieder einmal Ludwig Stiegler nach Dinkelsbühl.

2014
Im Kommunalwahkampf tritt die SPD Dinkelsbühl mit ihrer Stadtratsliste erstmals auch auf Facebook auf.
Bei der Wahl am 16. März kann die SPD Dinkelsbühl dann ihr Ergebnis von 2008 noch leicht verbessern und ihre Position als zweitstärkste Kraft im Dinkelsbühler Stadtrat festigen. Es ziehen wieder fünf SPD-Mitglieder in den Stadtrat ein: Paul Beitzer, Elke Held, Klaus Zwicker, Ulrike Fees und dazu Helmut Müller.
Dabei schafft Paul Beitzer einen außergewöhnlichen persönlichen Erfolg, der bisher stets einem CSU-Bewerber vorbehalten war: Mit 4363 Stimmen erzielt er das beste Ergebnis aller 120 Kandidaten. So ist es nur folgerichtig, dass er, wenn auch gegen den Widerstand der CSU, vom zweiten zum ersten Stellvertreter des Oberbürgermeisters aufrückt.
Bei der Kreistagswahl werden Elke Held, Ulrike Fees und Paul Beitzer wiedergewählt.

2016
Zum Jahresende: „Relaunch“ des Internetauftritts der SPD Dinkelsbühl - Umstellung auf den Webomat der BayernSPD
Die von 2001 bis 2016 entstandenen Artikel und Dokumente, die die Aktivitäten der SPD Dinkelsbühl in diesen 15 Jahren detailliert nachzeichnen, sind seit Ende 2016 zwar nicht mehr online verfügbar, können aber bei Bedarf und Interesse jederzeit zur Verfügung gestellt werden.

2018
Die SPD Dinkelsbühl kann auf ein weiteres Jahrzehnt ihres Bestehens zurückblicken und tut dies mit einer stimmungsvollen 110-Jahr-Feier. Festredner ist Uli Grötsch, Generalsekretär der BayernSPD. Und entgegen dem allgemeinen Trend bei den meisten politischen Parteien hat die SPD Dinkelsbühl es in den vergangenen zehn Jahren geschafft, ihre Mitgliederzahl bei knapp über 60 stabil zu halten bzw. sogar leicht zu steigern.

2020
Bei der in der Endphase des Wahlkampfs bereits von der Corona-Pandemie geprägten Kommunalwahl muss die SPD Dinkelsbühl ein enttäuschendes Ergebnis verkraften:
Nur Paul Beitzer, Ulrike Fees und Klaus Zwicker schaffen den Wiedereinzug in den Stadtrat. Die langjährige Bezirks-, Kreis- und Stadträtin Elke Held, die schon ein Jahr vor der Wahl erklärt hat, nicht mehr für ein Amt kandidieren zu wollen, scheidet aus, und Helmut Müller wird trotz einer Verbesserung seiner persönlichen Stimmenzahl nicht mehr gewählt. Der von SPD, Grünen und engagierten Bürgern gemeinsam nominierte OB-Kandidat Johannes Paus scheitert ebenfalls.
Erstmals seit Bestehen des Großlandkreises Ansbach entsendet die SPD Dinkelsbühl außerdem niemanden mehr in den Kreistag, da neben Elke Held auch Ulrike Fees nicht mehr angetreten ist und Paul Beitzer sowie die anderen Kandidaten aus dem Ortsverein nicht die nötige Stimmenzahl erreichen.

2021
Verlegung eines Stolpersteins zum Gedenken an das 1940 im KZ Dachau verstorbene SPD-Mitglied Paul Woerlein durch den Künstler Gunter Demnig. Er ist der Initiator dieses Kunstprojekts, das mit inzwischen ca. 75.000 verlegten Steinen zum größten dezentralen Mahnmal der Welt geworden ist. In Dinkelsbühl, wo bereits zahlreiche Stolpersteine an ermordete Deutsche jüdischen Glaubens erinnern, ist dies der erste Stolperstein für einen aus politischen Gründen von den Nazis verfolgten Menschen. Mehrere Familienmitglieder, darunter ein Sohn von Paul Woerlein, sowie eine Reihe von Dinkelsbühler Genossinnen und Genossen und Vertreter der Stadt nehmen an der Veranstaltung vor dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Woerlein am Dönersberg teil.

2022
Erstmals wählt die SPD Dinkelsbühl und Umgebung eine Doppelspitze aus zwei gleichberechtigten Vorsitzenden. Mit Melitta Thamm steht zum zweiten Mal nach Brigitte Rechenberg eine Frau an der Spitze des Ortsvereins, gemeinsam mit ihr wird der seit 2004 amtierende Bernd Lober von der Mitgliederversammlung als Vorsitzender bestätigt.