Zur aktuellen politischen Situation in Dinkelsbühl

28. November 2019

Aus der Dinkelsbühler Oberbürgermeister- und Stadtratswahl 2014 ergab sich folgende politische Konstellation: OB Hammer wurde wiedergewählt, allerdings angesichts der Tatsache, dass es keine Gegenkandidaten gab, mit einem überraschend schlechten Ergebnis von lediglich gut 70 %, also nur wenig mehr als bei seiner ersten Wahl 2003, damals gegen den amtierenden OB Sparrer, und deutlich weniger als die fast 80 %, die er bei der Wahl 2008 gegen einen Kandidaten der FW erzielt hatte. Dies zeigt deutlich, dass schon damals eine erhebliche Unzufriedenheit mit dem amtierenden OB herrschte.

Daher war bereits 2014 klar, dass es bei der nächsten Wahl 2020 in Dinkelsbühl unbedingt einen Gegenkandidaten geben muss, und so machten sich Mitglieder der SPD und von Bündnis 90/Die Grünen frühzeitig, d.h. bereits mehr als ein Jahr vor der Wahl daran, sich gemeinsam mit mehreren engagierten Bürgern nach attraktiven und kompetenten Kandidatinnen und Kandidaten umzusehen. Die längere Suche wurde schließlich von Erfolg gekrönt: Mit Johannes Paus haben wir einen Kandidaten gefunden, der durch sein Charisma und seine vielfältige fachliche Qualifikation die Hoffnung auf einen politischen Wechsel zu einer realistischen Chance macht.

Was den Stadtrat angeht, brachte die Wahl 2014 eine Kräfteverteilung, wie sie für Dinkelsbühl typisch ist: Die CSU wurde mit acht Sitzen stärkste Fraktion, war damit allerdings weit von der absoluten Mehrheit entfernt und musste auch deutliche Stimmenverluste beklagen, die sie zwei Sitze kostete. Die SPD wurde nach 2008 erneut zweitstärkste Partei und erhielt fünf Sitze, knapp dahinter landeten die Freien Wähler, bei denen es ebenfalls für fünf Mandate reichte. Bündnis 90/Die Grünen und die Wählergruppe Land erreichten je drei Sitze, wobei die Grünen einen Sitz gewannen, während die WL einen verlor.

Obwohl die CSU also von allen Fraktionen die stärksten Verluste zu verzeichnen hatte, beanspruchte sie nach der Wahl erneut den Posten des ersten Bürgermeisters und machte mit weiteren Machtansprüchen deutlich, dass sich in ihren Augen an den Kräfteverhältnissen im Dinkelsbühler Stadtrat nichts Nennenswertes verändert hatte. Da sich an dieser starren Position auch nach mehreren intensiven Gesprächen mit den anderen Fraktionen nichts veränderte, beschlossen die anderen Fraktionen, also SPD, Grüne, FW und WL, dies nicht zu akzeptieren. Daher wurde in der konstituierenden Stadtratssitzung im Mai 2014 dann Paul Beitzer von der SPD, der sensationell von allen Kandidatinnen und Kandidaten der Stadtratswahl das beste Ergebnis erzielt hatte, zum ersten Bürgermeister gewählt, und Stefan Klein von den Grünen wurde zweiter Bürgermeister.

Ab 2020 soll nun mit dem neuen Oberbürgermeister Johannes Paus, hinter dem dann hoffentlich auch weiter gestärkte Fraktionen von SPD und Grünen stehen, eine neue Ära für Dinkelsbühl beginnen!

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